Das ist der wahre Grund, warum manche Menschen schneller Karriere machen als andere, laut Psychologie: „Es liegt nicht an der Arbeitsleistung“

Du kennst sie bestimmt – diese eine Kollegin, die scheinbar ohne große Anstrengung von Beförderung zu Beförderung hüpft, während du trotz Überstunden und perfekter Arbeit irgendwie auf der Stelle trittst. Oder den Kollegen, der definitiv nicht der Hellste ist, aber trotzdem ständig die spannendsten Projekte bekommt. Falls du dich fragst, was da läuft: Die Wissenschaft hat endlich das Rätsel geknackt – und die Antwort wird dich überraschen.

Der große Karriere-Schwindel: Warum fleißig sein nicht reicht

Hier kommt die erste Schockwahrheit: Die Vorstellung, dass automatisch derjenige mit den besten Fachkenntnissen und der höchsten Arbeitsleistung befördert wird, ist so veraltet wie Faxgeräte. Forschungen der Universität Graz zeigen ein völlig anderes Bild: Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen den beruflichen Erfolg deutlich stärker als reine Arbeitsleistung.

Das bedeutet nicht, dass du ab sofort faul werden solltest. Aber es erklärt, warum dein brillanter aber schüchterner Kollege ständig übersehen wird, während die mittelmäßige, aber selbstbewusste Kollegin plötzlich Abteilungsleiterin ist. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass bestimmte Verhaltensweisen wie unsichtbare Karriere-Turbos wirken – und die haben nichts mit dem zu tun, was in Stellenausschreibungen steht.

Die Psychologie der Turbo-Aufsteiger: Was sie wirklich anders machen

Menschen, die schneller Karriere machen, ticken fundamental anders – aber nicht so, wie du denkst. Eine wegweisende Studie des ISM Working Papers aus 2017 identifizierte drei verschiedene „Erfolgs-Typen“, die über beruflichen Aufstieg entscheiden. Spoiler: Nur einer davon funktioniert wirklich langfristig.

Die Lern-Junkies betrachten jeden Arbeitstag als persönliche Weiterbildung. Sie fragen nicht „Wie kann ich hier gut aussehen?“, sondern „Was kann ich hier lernen?“. Diese Menschen sammeln Fähigkeiten und Erfahrungen wie andere Leute Briefmarken – und genau das macht sie unersetzlich. Die Forschung zeigt eindeutig: Lernorientierung korreliert am stärksten mit beruflichem Erfolg.

Die Show-Offs wollen hauptsächlich kompetent wirken und gut dastehen. Das kann kurzfristig funktionieren, hat aber einen Haken: Sie bleiben lieber in ihrer Komfortzone, weil Risiken ihr Image gefährden könnten. Langfristig stagnieren sie oft.

Die Fehler-Panikern konzentrieren sich darauf, bloß nicht schlecht auszusehen oder Schwächen zu zeigen. Das ist die Todeszone für Karrieren, weil diese Menschen innovative Projekte und sichtbare Positionen wie die Pest meiden.

Plot Twist: Erfolg verändert deine Persönlichkeit komplett

Hier wird es richtig verrückt: Erfolg ist nicht nur das Ergebnis bestimmter Persönlichkeitsmerkmale – er verwandelt dich buchstäblich in eine andere Person. Eine Langzeitstudie der Universitäten Bern und Ghent von 2021 zeigt faszinierende Metamorphosen bei beruflich erfolgreichen Menschen.

Erfolgreiche Menschen werden emotional stabiler und entspannter – logisch, weniger Geldsorgen bedeuten weniger Stress. Gleichzeitig werden sie geistig flexibler und offener für neue Ideen, vermutlich weil sie mehr Möglichkeiten und Ressourcen haben. Der Überraschungstwist: Sie werden weniger gesellig und extravertiert – Erfolg macht wählerischer bei sozialen Kontakten.

Diese Erkenntnis ist revolutionär, weil sie zeigt: Du musst nicht von Anfang an die perfekte Karriere-Persönlichkeit mitbringen. Erfolg kann dich zu der Person formen, die noch erfolgreicher wird. Es ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf.

Der Persönlichkeits-Cheat-Code für beruflichen Aufstieg

Die Forschung der Universität Graz hat eine Art „Erfolgs-DNA“ identifiziert – aber Vorsicht, es ist nicht das, was typische Karriereratgeber predigen. Menschen, die beruflich durchstarten, zeigen überraschende Persönlichkeitsmuster:

  • Emotionale Stabilität schlägt Charisma: Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und treffen auch unter Druck vernünftige Entscheidungen. Chefs vertrauen Menschen, die in Krisen einen kühlen Kopf bewahren
  • Neugier ist mächtiger als Networking: Sie sind experimentierfreudig und scheuen Veränderungen nicht. Während andere sich vor Umstrukturierungen fürchten, wittern sie Chancen
  • Weniger extravertiert als erwartet: Im Laufe ihrer Karriere werden sie selektiver bei sozialen Kontakten und konzentrieren sich auf strategisch wichtige Beziehungen
  • Taktisch weniger verträglich: Zu nett sein kann karriereschädlich wirken, weil es oft mit mangelnder Durchsetzungsfähigkeit verwechselt wird

Das Geheimnis des subjektiven Erfolgs: Warum Selbstwahrnehmung alles verändert

Jetzt kommt der absolute Gamechanger: Eine Dissertation von Weber aus 2008 deckte auf, dass subjektiver Berufserfolg – also wie erfolgreich du dich fühlst – wichtiger für deine Lebenszufriedenheit ist als objektive Maßstäbe wie Gehalt oder Titel. Das klingt nach Wohlfühl-Psychologie, hat aber knallharte praktische Auswirkungen.

Menschen, die ihren Karriereweg als erfolgreich bewerten, zeigen automatisch mehr Motivation, gehen mehr Risiken ein und strahlen eine Selbstsicherheit aus, die wiederum echte Beförderungen anzieht. Es ist wie ein psychologischer Zaubertrick: Wer sich erfolgreich fühlt, wird tatsächlich erfolgreicher.

Die Turbo-Aufsteiger haben das verstanden. Sie definieren Erfolg für sich selbst und lassen sich nicht ausschließlich von äußeren Maßstäben leiten. Während andere auf die nächste Gehaltserhöhung warten, um sich erfolgreich zu fühlen, drehen diese Menschen das Spiel um: Sie fühlen sich erst erfolgreich – und die Gehaltserhöhung folgt fast automatisch.

Die dunkle Seite des Erfolgs: Warum manche fragwürdige Strategien funktionieren

Die Graz-Studie brachte auch weniger schöne Wahrheiten ans Licht: Bestimmte „dunkle“ Persönlichkeitseigenschaften können durchaus karrierefördernd sein. Menschen mit narzisstischen Tendenzen oder machiavellistischen Zügen steigen manchmal schneller auf, weil sie sich skrupelloser selbst vermarkten und andere manipulieren.

Das bedeutet nicht, dass du ein Soziopath werden solltest – aber es erklärt, warum manchmal die „falschen“ Menschen in Führungspositionen landen. Erfolgreiche Menschen haben gelernt, sich strategisch zu positionieren und ihre Leistungen sichtbar zu machen, ohne dabei über Leichen gehen zu müssen.

Die Anti-Karriereratgeber-Wahrheit: Was wirklich funktioniert

Basierend auf all diesen Forschungsergebnissen können wir endlich mit traditionellen Karrieremythen aufräumen. Vergiss die Ratschläge deiner Eltern und Karrierecoaches – hier sind die Strategien, die wissenschaftlich belegt funktionieren:

Werde zum Erfahrungssammler: Anstatt nur deine aktuellen Aufgaben abzuarbeiten, betrachte jeden Job als Lernlabor. Diese Lernorientierung ist laut der ISM-Studie der stärkste Erfolgsprediktor überhaupt. Frage bei jedem Projekt: „Was kann ich hier mitnehmen?“ statt „Wie komme ich hier schnell durch?“

Kultiviere strategische Gelassenheit: Emotionale Stabilität übertrifft Arbeitswut. Menschen, die auch in chaotischen Situationen ruhig bleiben, werden häufiger für Führungspositionen ausgewählt. Stress weniger, führe mehr.

Erfinde deinen eigenen Erfolgsmaßstab: Anstatt dich von äußeren Erfolgsdefinitionen treiben zu lassen, entwickle deine persönliche Erfolgsformel. Menschen mit starkem subjektivem Erfolgsgefühl sind nachweislich zufriedener und ziehen dadurch mehr objektiven Erfolg an.

Warum externe Faktoren trotzdem wichtig bleiben

Bevor du denkst, dass alles nur eine Frage der richtigen Einstellung ist: Die Wissenschaft zeigt auch deutlich, dass äußere Faktoren wie Alter, Geschlecht, soziales Netzwerk und pure Zufälle eine wichtige Rolle spielen. Die Universität Graz fand heraus, dass objektiver Berufserfolg stark durch diese externen Variablen beeinflusst wird.

Manche Menschen haben strukturelle Vorteile, andere müssen gegen Windmühlen kämpfen. Das macht die psychologischen Erkenntnisse nicht irrelevant – aber sie sind kein Universalheilmittel für alle Karriereprobleme. Persönlichkeit ist ein mächtiger Baustein des Erfolgs-Puzzles, aber nicht das ganze Bild.

Deine neue Erfolgsformel: Das Karriere-Mindset 2.0

Die revolutionären Erkenntnisse der Arbeitspsychologie lassen sich auf eine verblüffend einfache Formel reduzieren: Beruflicher Erfolg = (Lernorientierung + Emotionale Stabilität + Offenheit für Neues + Subjektive Erfolgsbewertung) × Externe Rahmenbedingungen

Das bedeutet konkret: Hör auf, der perfekte Arbeitssklave sein zu wollen. Konzentriere dich stattdessen darauf, die richtige psychologische Grundhaltung zu entwickeln. Werde neugierig statt verbissen, gelassen statt hektisch, selektiv statt beliebig sozial.

Die Menschen, die scheinbar mühelos Karriere machen, arbeiten meist nicht härter oder sind klüger als du. Sie haben nur verstanden, dass beruflicher Erfolg primär ein psychologisches Spiel ist – und sie spielen es mit den wissenschaftlich belegten Regeln. Die Forschung von Graz, Bern, Ghent und anderen zeigt eindeutig: Wer seine Persönlichkeit strategisch entwickelt und lernt, Erfolg richtig zu definieren und zu empfinden, gewinnt langfristig das Karrierespiel.

Der Unterschied zwischen Stagnation und Aufstieg liegt nicht in deinen fachlichen Qualifikationen oder deiner Arbeitszeit – er liegt in deinem Kopf. Jetzt weißt du, wie du das ändern kannst.

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